Etwas Altes, Neues, Geliehenes, Blaues: Kreative Ideen für den Hochzeitsbrauch

„Etwas Altes, Neues, Geliehenes, Blaues“ – davon hast du bestimmt schon mal gehört, oder? Schließlich ist der Brauch auf sehr vielen Hochzeiten präsent

Aber was hat es damit eigentlich auf sich? Warum tragen Bräute all diese Dinge? Und was ist so besonders daran? 

In diesem Artikel erklären wir dir nicht nur, woher der Brauch kommt, sondern auch, wie du ihn für deine Hochzeit interpretieren kannst.

Ob du als Braut gerade deinen großen Tag planst oder einfach neugierig auf alte Traditionen bist – dieser Hochzeitsbrauch ist definitiv einen Blick wert. 

Woher kommt der Hochzeitsbrauch „Etwas Altes, Neues, Geliehenes, Blaues“ zu tragen?

Foto © Crea-Foto | Natalia Fichtner | Zum Bridebook-Profil

Der Brauch „Etwas Altes, Neues, Geliehenes, Blaues“ zu tragen basiert tatsächlich auf dem alten Spruch „Something old, something new, something borrowed, something blue, and a sixpence in her shoe.“ aus dem England des 19. Jahrhunderts.

Damals glaubte man, dass Bräute diese vier (oder fünf, wenn man die Münze mitzählt) Dinge bei sich tragen sollten, um Glück in der Ehe zu haben und vor bösen Geistern geschützt zu sein. 

Der Brauch ist also mehr als nur ein „netter Spruch“ – er verbindet die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft auf symbolische Weise. 

Auch wenn die „Sixpence“-Münze im Schuh aktuell kaum noch eine Rolle spielt, halten sich die anderen vier Elemente bis heute in vielen Hochzeiten. 

Wofür stehen die vier Elemente im Hochzeitsbrauch?

Foto © Christian Prerauer – Cucin Photography | Zum Bridebook-Profil

Jedes der vier Dinge, die die Braut bei sich tragen soll, hat eine eigene Bedeutung. Wie du diese für dich auslegst, bleibt ganz dir überlassen.

Etwas Altes – Wofür steht das?

„Etwas Altes“ steht für die Beständigkeit. Es symbolisiert die Verbindung zur Vergangenheit, zur Familie und zu den Wurzeln, die man hat. Es ist ein Zeichen dafür, dass die Braut die Stärke und Liebe ihrer Familie mit in die Ehe nimmt. 

Was könnte „etwas Altes“ sein?

  • Erbstück-Schmuck: Die Ohrringe, Halskette oder ein Armband deiner Mutter oder Großmutter. Ein altes Schmuckstück verleiht deinem Look nicht nur einen Hauch von Vintage, sondern trägt auch die Geschichte und Liebe deiner Familie mit sich.
  • Familienbrautkleid: Wenn du mutig bist (und es dir passt), könntest du das Hochzeitskleid deiner Mutter oder Großmutter tragen – vielleicht sogar modernisiert oder umgearbeitet.
  • Altes Foto: Trage ein kleines Foto deiner Eltern oder Großeltern an deinem Brautstrauß oder in einem Medaillon. So trägst du deine Liebsten ganz nah bei dir.
  • Haaraccessoire: Eine alte Haarspange oder ein Kamm, der in deiner Familie weitergegeben wurde, könnte dein „etwas Altes“ sein.
  • Taschentuch mit Geschichte: Nutze ein altes Stofftaschentuch, vielleicht sogar von einer früheren Braut in deiner Familie verwendet. Du kannst es sogar während der Zeremonie in der Hand halten.

Etwas Neues – Warum ist das wichtig?

„Etwas Neues“ ist wahrscheinlich das einfachste Element – das können neue Schuhe, dein Kleid oder sogar der Ehering sein. Aber es steckt mehr dahinter: „Etwas Neues“ steht für die Zukunft, die vor euch liegt, und den neuen Lebensabschnitt, den ihr gemeinsam beginnt. Es geht um Optimismus, Glück und Hoffnung.

Was kann „etwas Neues“ sein?

  • Dein Brautkleid: Das naheliegendste neue Element! Dein Kleid symbolisiert den neuen Lebensabschnitt, den du zusammen mit deinem Partner beginnst.
  • Schuhe: Schicke neue Schuhe sind etwas perfektes „Neues“, besonders wenn du sie nach der Hochzeit weitertragen kannst.
  • Personalisierter Schmuck: Lass dir neuen Schmuck speziell für den Hochzeitstag anfertigen – vielleicht mit den Initialen deines Partners oder dem Hochzeitsdatum.
  • Monogramm: Ein handgesticktes Monogramm mit deinen Initialen oder deinem neuen Familiennamen in deinem Kleid oder Schleier.
  • Brautstrauß: Dein Brautstrauß steht symbolisch für den Beginn eures neuen gemeinsamen Lebensweges.

Etwas Geliehenes – Was soll ich mir leihen?

„Etwas Geliehenes“ soll zeigen, dass du in der Ehe auf die Unterstützung von Freunden und Familie zählen kannst. Die Idee ist, dass das geliehene Objekt von einer glücklich verheirateten Person stammen sollte, damit deren Glück auf dich übergeht

Was könnte „etwas Geliehenes“ sein?

  • Schleier: Leih dir den Schleier einer guten Freundin oder Verwandten, die bereits verheiratet ist.
  • Haarschmuck von einer Freundin: Vielleicht hat deine beste Freundin oder Schwester einen Haarschmuck getragen, den sie dir für deinen großen Tag leiht.
  • Handtasche: Eine elegante Handtasche oder Clutch, die du dir von jemandem borgen kannst, ist etwas praktisches und stilvolles „Geliehenes“.
  • Brautschmuck: Leih dir ein besonderes Schmuckstück von einer glücklichen Braut, die dir viel bedeutet – vielleicht aus deiner Familie oder deinem Freundeskreis.
  • Blumen aus dem Garten eines Freundes: Lass dir Blumen für deinen Brautstrauß oder die Tischdekoration von einer nahestehenden Person leihen, vielleicht aus dem Garten eines Familienmitglieds oder einer Freundin.

Etwas Blaues – Warum die Farbe Blau?

Blau steht traditionell für Treue, Reinheit und Liebe. Früher trugen Bräute sogar oft blaue Kleider, bevor das weiße Brautkleid in Mode kam. Heute ist „etwas Blaues“ oft ein kleines Detail wie ein Strumpfband, ein Schmuckstück oder eine Blume im Brautstrauß

Was kann „etwas Blaues“ sein?

  • Blaues Strumpfband: Ein Klassiker, der oft gewählt wird. Das Strumpfband kann elegant oder verspielt sein und bietet eine versteckte Möglichkeit, das „Blaue“ zu integrieren.
  • Blaue Schuhe: Warum nicht mutig wie Carrie aus „Sex and the City“ sein und blaue Schuhe tragen? Das kann ein toller Akzent sein, besonders wenn du sie unter deinem Kleid hervorblitzen lässt.
  • Blaues Schmuckstück: Ein blauer Edelstein wie ein Saphir, zum Beispiel als Ohrring oder Ring, ist eine elegante und stilvolle Wahl.
  • Blaue Stickerei im Kleid: Eine kleine blaue Stickerei im Saum deines Kleides – vielleicht eure Initialen oder das Hochzeitsdatum – ist eine diskrete, aber persönliche Art, „etwas Blaues“ einzubinden.
  • Blaues Accessoire für den Bräutigam: Wenn du kein Fan von Blau bist, lass deinen Bräutigam die Farbe tragen – zum Beispiel durch eine blaue Krawatte oder ein Einstecktuch.

Wie kann ich den Hochzeitsbrauch für mich interpretieren?

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Du kannst den Brauch wunderbar an deinen eigenen Stil, deine Beziehung und sogar an die Werte, die dir wichtig sind, anpassen. 

Hier sind einige Ideen, wie das geht:

  • Verbinde Tradition mit Bedeutung: Statt einfach nur „irgendetwas Altes“ zu nehmen, kannst du Gegenstände wählen, die eine tiefe emotionale oder symbolische Bedeutung für dich und deinen Partner haben. Zum Beispiel ein Erinnerungsstück, das eure Beziehung widerspiegelt, wie ein Liebesbrief oder eine Postkarte.
  • Kreiere neue Familientraditionen: Wenn dir die Tradition wichtig ist, kannst du die Elemente dazu nutzen, eine neue Familientradition zu begründen. Zum Beispiel könntest du ein Schmuckstück oder Accessoire tragen, das an zukünftige Bräute in deiner Familie weitergegeben wird. So schaffst du nicht nur eine persönliche Verbindung, sondern auch ein Erbstück, das eine neue Tradition starten könnte.
  • Umweltbewusste und nachhaltige Interpretation: Wenn Nachhaltigkeit für dich wichtig ist, kannst du den Brauch so umsetzen, dass er ressourcenschonend und umweltfreundlich ist. Trage zum Beispiel ein Vintage-Kleid oder ein Secondhand-Brautkleid, das du umarbeiten lässt, um ihm deine eigene Note zu verleihen. 
  • Kreative, moderne Alternativen: Du kannst den Brauch auch auf eine unkonventionelle Weise umsetzen, ohne dich strikt an Traditionen zu halten. Wenn du nicht so sehr auf materielle Dinge setzen möchtest, könnte das „Neue“ beispielsweise auch ein neues Versprechen oder Gelübde sein, das ihr euch an eurem Hochzeitstag gebt.
  • Gemeinsame Werte als Inspiration: Wenn es dir wichtig ist, dass deine Hochzeit eure gemeinsamen Werte widerspiegelt, kannst du den Brauch auch in diesem Sinne umsetzen. Ein altes Buch oder Zitat, das für eure Beziehung steht, könnte ein schönes Detail für „etwas Altes“ sein.

Warum der Brauch immer noch Spaß macht

Foto © Franziska von Tenspolde | Zum Bridebook-Profil

Am Ende des Tages geht es bei „Etwas Altes, Neues, Geliehenes, Blaues“ weniger um das strikte Einhalten von Regeln. Es geht vielmehr um den Spaß und die Symbolik dahinter. 

Es ist eine schöne Möglichkeit, Tradition und persönliche Erinnerungen in deine Hochzeit einzubauen. Und wer weiß, vielleicht bringt es ja wirklich ein bisschen Glück! 

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Veröffentlicht von

Linda

Linda schreibt, seit sie einen Stift halten kann – und zwar über alles, was ihr in die Finger kommt. Egal, ob Gesundheit, Fitness oder eben Liebe und Hochzeiten, sie hat gern das letzte Wort.